BGL Nachbarschaftshilfeverein will Nachbarschaften stärken
Projekt „Lebendige Nachbarschaften“ startet in Leutzsch und Schönefeld
Im November gab es beim BGL NHV einen besonderen Anlass zum Anstoßen: Wir haben die Fördermittelzusage für unseren Projektantrag „Initiierung und Förderung lebendiger Nachbarschaften“ erhalten. Das ist mittlerweile das dritte Projekt des Vereins, das vom Deutschen Hilfswerk, einer Stiftung der ARD-Fernsehlotterie gefördert wird. Worum geht es? Wir wissen und erfahren es tagtäglich, die Art des Zusammenwohnens und des nachbarschaftlichen Miteinanders ist heute anders als vor 30 Jahren. Oft prallen verschiedene Lebensstile, Ansichten und Lebensgewohnheiten in den Nachbarschaften aufeinander. Das trübt mitunter das Verhältnis zum Nachbarn. Hier setzt das Projekt an. Es versucht Gelegenheiten zu schaffen, um Nachbarn ins Gespräch zu bringen und ein Miteinander zu befördern. Mit Susanne Ruccius und Daniela Nuß haben wir zwei Projektkoordinatorinnen gewinnen können, die sich eine 30 Stunden-Stelle im Projekt teilen und sich dieser Aufgabe in den nächsten drei Jahren mit Feuereifer widmen wollen.
Hier ein kleines Interview mit den Beiden:
Was reizt Sie an der Aufgabe?
Daniela Nuß: Der BGL Nachbarschaftshilfeverein e.V. wurde auf Initiative der Baugenossenschaft Leipzig gegründet. Der Genossenschaftsgedanke beruht ja auf einem solidarischen Miteinander. Diese Ursprungsidee in den Nachbarschaften wieder bewusst und erlebbar zu machen, reizt mich. Ebenso finde ich es spannend, den Austausch zwischen Alt und Jung zu befördern, schließlich kann man viel voneinander lernen.
Susanne Ruccius: Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie viel angenehmer es ist, wenn man seine Nachbarn nicht nur schon mal gesehen, sondern mit ihnen gemeinsam etwas auf die Beine gestellt hat. Das schweißt zusammen, erzeugt Identität und erleichtert in Konfliktsituationen, miteinander im Gespräch zu bleiben. Meist braucht es dafür nicht viel. Mich reizt es, Teil des Funken zu sein, der nachbarschaftliches Miteinander entzündet.
Wie wollen Sie vorgehen?
Daniela Nuß: Zunächst stehen Leutzsch und Schönefeld im Fokus unserer Arbeit. Wir schauen uns die Wohnstruktur, das Wohnumfeld und die Akteurslandschaft genauer an. Danach versuchen wir zu ergründen, was wünschen sich die Nachbarn voneinander und von ihrem Umfeld, wo lauern die Probleme und was könnte zu deren Lösung beitragen.
Susanne Ruccius: Den BGL NHV gibt es ja schon eine ganze Weile. Aus den Erfahrungen werden wir schöpfen und besonders schauen, wo findet etwas statt, wo fehlt etwas, was wird gewünscht/gebraucht. Also am Anfang eine Analyse und dann ganz viel Gespräche in und mit den Nachbarschaften. Dabei wollen wir die Ideen der Bewohner aufgreifen und mit ihnen gemeinsam Wege suchen, wie diese Ideen umgesetzt werden können. Selbstverständlich wollen wir dabei auch ansässige Akteure sichtbarmachen und Kooperationen vereinbaren.
Und was machen Sie, wenn Sie nicht in den Nachbarschaften unterwegs seid?
Susanne Ruccius: Privat genieße ich Wanderungen mit Freunden, im Garten buddeln und mit meinem Sohn kochen. Ich habe eine Werkstatt, in der ich kreativ arbeite von Malerei über Textil, Holz bis Keramik. Reisen gehört auch unbedingt noch in die private Liste. Neben der Nachbarschaftskoordination arbeite ich mit Daniela als Team des Stadtteilmanagements Georg-Schwarz-Straße.
Daniela Nuß: Ich bin sehr gern draußen in der Natur, mag Tiere und vor allem Hunde, lese und reise sehr gerne und interessiere mich für Sozialgeschichte. Ansonsten engagiere ich mich seit langem ehrenamtlich in einem Verein, der sich v.a. mit Nachhaltigkeitsthemen auseinandersetzt.
Erreichbar ist das Team unter der mobilen Telefonnummer: 0162 901 9280