VorOrt im WK2
Kleiner Bericht über unseren Besuch
Freitag den 11.06.2021 präsentierten wir unseren Stand in Grünau WK2. Hier standen wir auf dem Hof Rosen/Nelken/Asternweg der BGL. Das Wetter hatte sich beruhigt, die Sonne schien und noch während des Aufbaus kamen die ersten Interessentinnen. Auch hier waren wir schon bekannt durch das Gewandhauskonzert und mehr noch durch die Tauschbörse. Die Gründe zu uns zu kommen, waren unterschiedlich. Natürlich kam auch jmd. die als Sprachrohr für weitere Bewohner uns ihre Sorgen im Viertel schildern wollte. Diese bestanden u.a. darin, dass an der Wiese im Hof immer „Betreten verboten“ Schilder gestanden hatten und diese nun weg seien, womit die Wiese zum spielen oder auch durch die Hunde genutzt wurden. Andere wiederum haben ihre Balkons unschön vollgestellt, die Pflege der Anlagen ließ ebenfalls zu wünschen übrig. Wir nahmen dies auf und meldeten es an die zuständige Verwalterin.
Interessanter für unser Projekt waren die etwas vereinzelten Frauen, die verwitwet sind und denen der Anschluss fehlt. Die Hürde, allein, z.B. ins nebenan – einen Freizeittreff in Grünau, zu gehen, sind doch sehr hoch. Wir kannten aber auch schon unternehmungslustige Damen, die sich bereit erklärten solche Nachbarinnen auch mal mitzunehmen und dafür ihre Telefonnummer zum Weitergeben daließen. Was für ein wunderbarer und nachbarschaftlicher Zug! Irgendwann bildete sich eine ganze Gesprächsrunde, ca. 8 Personen unterschiedlichen Alters und Geschlechts fanden sich ein um mit uns über Nachbarschaft zu reden. Auch die gemeinsame Arbeit an der Gebietskarte machte ihnen Spaß. Die Erfahrungen in den Häusern sind sehr unterschiedlich. Einige berichteten von tollen Hausgemeinschaften, andere befanden sich in der Phase der langsamen Annäherung andere wiederum hatten bei dem Versuch auf Nachbarn zuzugehen und sie zu einem Cafe einzuladen Ablehnung erfahren. Es kamen auch einige Ideen, wie „eine Lesung wäre schön“, ein historischer Rundgang oder eben mal mit den Nachbarn grillen. Wir nahmen die Ideen auf, und gaben die Informationen zur Beantragung von Versorgungspauschalen zum gemeinsam Feiern weiter.
Festzustellen war, dass diejenigen, die sich in der Gesprächsrunde zusammentrafen, ihr Viertel eher sehr positiv bewerteten. Konflikte, die durch die Umfrage an uns herangetragen wurden beschäftigten die Personen, die Gesprächen über offen waren anscheinend weniger. Das Thema Alt vs. Jung zum Beispiel wurde von allen Beteiligten nicht als Konfliktthema gesehen. Es wurde eher Verständnis dafür geäußert, dass junge Menschen mit vollen Arbeitstagen eben nicht unbedingt noch Zeit für die Senioren in ihrem Haus haben zum Plausch. Bei gezielter Ansprache verbunden mit Bitten wie z.B. etwas mit einzukaufen, zeigten sie sich aber hilfsbereit. Alle, die sich in der Gesprächsrunde trafen waren proaktiv. Sie fühlten sich Herr der Lage und waren bereit, sich und ihre Kompetenzen für Nachbarschaft einzubringen und taten dies auch bereits.