Freitag 28.05.2021
16 Uhr „Grusel mit Quindi“ – Autorenkollektiv, Grünau WK7, am Alfred Frank Denkmal
Der Platz ist eine Kleinod und in seiner terrassenförmigen Anlage ideal für eine Lesung, doch offensichtlich kennen diesen selbst die Grünauer nicht wirklich. Vom Technikteam über das Autorenkollektiv bis hin zu den einzelnen Besuchern mussten alle Widerstände überwinden, bis sie endlich zum Leseort fanden, waren dann aber begeistert vom Ort. Leider gab es Technikprobleme mit der mitgebrachten Anlage, was die Autoren aber nicht störte, die dann die Hälfte der Lesung erst einmal ohne Anlage bestritten. Gelesen wurde aus verschiedenen Fantasyromanen durch die zwei vertetenen Autor:innen. Begleitet wurden sie von der Herausgeberin. Die 14 Gäste hätten gerne auch noch länger den Geschichten gelauscht, doch die nächste Lesung in Mockau sollte ebenfalls unterstützt werden. Akustisch war der Ort, trotz oder gerade wegen dem guten Wetter, eine Herausforderung, da sich ein gut besuchter Spielplatz nebenan befand. Doch dies führte auch dazu dass sich einige junge Interessierte immer mal dazusetzten. Diese „Hineinstrahlen“ in das Viertel war durch den Nachbarschaftshilfeverein gewollt und somit sehr begrüßt. Auch als zum Abschluss ein paar Brüder der Büchertisch umlagerten wurden sie nicht enttäuscht und durften ein Exemplar für zu Hause mitnehmen.
18 Uhr Peter Richter „Mit dem Loktender in die Freiheit“, Mockau Süd Wiese Beuthstr. 133-141
Lesetisch und Stuhlreihen waren gerade aufgebaut, da öffnete der Himmel die Schleusen. Als der Regen ein wenig nachließ, näherten sich trotzdem ein paar Enthusiasten mit Schirm bewaffnet dem Leseort. Nach einer kurzen Abstimmung beschloss man die klatschnasse Wiese zu meiden und sich rund um einen Eingang zu positionieren und die Lesung auch unter den widrigsten Umständen (und ohne Lautsprecheranlage) durchzuziehen. 9 Zuhörer hatten sich angekündigt und neun saßen auch tapfer da, während der fast 80ig jährige Autor nach einer Einführung aus seinen Fluchterlebnissen vorlas. Die Stimmung war prächtig, alle waren der Meinung, diese Lesung nicht so schnell zu vergessen. Im Anschluss entspann sich noch ein langes Gespräch, da ein weiterer Gast ebenfalls geflüchtet war, allerdings 1985 also 23 Jahre nach den geschilderten Erlebnissen. Nach 1,5h trieb letztendlich die Kälte die Anwesenden auseinander. Alle waren sehr begeistert – sowohl über die Lesung als auch über den Kraftakt gemeinsam Kälte und Nässe standgehalten zu haben.
19:30 Uhr Monika Geier; Voll fiese Flora“, Mockau Süd Wiese Beuthstr. 133-141
Obwohl es einige Anmeldungen für die Lesung gab und der Regen sich verzogen hatte, wurde die Lesung trotzdem ein Opfer der Umstände. Die älteren Damen, die bei der vorhergegangenen Lesung tapfer durchgehalten und sich auf Frau Geier gefreut hatten, mussten sich aufwärmen gehen. Ein paar neue Gäste kamen hinzu, doch viele Angemeldete scheuten dann doch den langen Weg nach Mockau. Trotzdem fanden sich immerhin 12 Zuhörer am Sandkasten der Wiese zusammen und verbreiteten somit Lagerfeuerstimmung (ohne Lagerfeuer-leider). Die Lautsprecheranlage konnte in Betrieb genommen werden, so dass auch die beiden anliegenden Wohnblöcke etwas von der Lesung mitbekamen. Giftpflanzen waren das Thema, aus der Botanik aber mit kleinen Ausflügen in die Krimi- und Klassikerliteratur gesprenkelt. Nach 60 min Lesung verhinderte die Kälte längeren Austausch, aber die Zuhörer wirkten trotzdem zufrieden.
Sonnabend 29.03.2021
19 Uhr Wolfgang Orians „Sehnsuchtsorte“, Leutzsch Hinterhof Karl-Schurz-Straße
Diese Lesung, welche bei bestem Wetter in einem der schönen grünen Innenhöfe in Leutsch stattfand der perfekt zum Thema passte, fand leider nicht so viele Zuhörer. 11 hatten sich angemeldet, davon erschienen letztendlich fünf, dafür kamen aber noch einmal drei Spontangäste. Der Autor war stilecht im Camper aus dem fernen Weinheim angereist und präsentierte eine Auswahl der Reisebücher des Achter Verlag, der es sich zur Aufgabe gemacht hat eher unbekannte Länder und Regionen in seinen Büchern zu präsentieren. Und so nahm er die Zuhörer mit auf eine Reise nach Moldavien, dann ging es nach Kalmücken, weiter nach Grönland um dann auf den Färöer Inseln zu laden. Untermalt wurden die Reisegeschichten mit einem kleinen Diavortrag.
Nach der Lesung kam es mit ein paar Reiseenthusiasten noch zu einem kleinen Austausch über die Besonderheiten der erwähnten Länder und Herr Orians erteilte noch ein paar Reisetips. Insgesamt eine sehr kurzweilige Lesung, die mehr Zuhörer verdient hätte, doch der Autor freute sich endlich mal wieder vor Livepublikum gelesen zu haben.