Wechsel im Vereinsvorstand - Verabschiedung von Winfried Kurtzke
24 Jahre war Winfried Kurtzke geschäftsführender Vorstand im BGL Nachbarschaftshilfeverein e.V. nun gibt er aus gesundheitlichen Gründen den Staffelstab weiter
Herr Kurtzke, Sie waren fast ein Vierteljahrhundert im Vorstand des BGL NHV. Was hat die Arbeit im Verein für Sie ausgezeichnet?
Anfang der 2000 Jahre war die „Altenhilfelandschaft“ in Leipzig längst noch nicht so vielfältig wie heute. Deshalb gab es beim damaligen Vorstandsvorsitzenden der Baugenossenschaft, Herrn Prof. Voigt und mir die Überlegung, insbesondere für ältere Baugenossenschaftsmitglieder möglichst wohnortnahe Angebote zu schaffen, als gemeinnütziger Verein natürlich auch für alle anderen. Verwirklichen konnten wir den Plan nur, weil wir von Beginn an finanziell unkompliziert durch Partner, allen voran die Baugenossenschaft Leipzig, unterstützt wurden.
Über die Jahre haben sich Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten geändert und damit auch immer wieder die Personalsituation. Wie war es mit immer wieder neuen und anderen Menschen zusammenzuarbeiten?
Gerade in den ersten 12- bis 15 Jahren konnten wir, v.a. über den zweiten Arbeitsmarkt, immer wieder zeitlich befristete Arbeitsverhältnisse anbieten. So kam es, dass wir im Laufe der Jahre so um die 20 bis 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten. Das war oft eine echte Bereicherung, da ja immer wieder neue Sichten, Erfahrungen und Herangehensweisen eingebracht wurden.
Der Verein ist über die Jahre gewachsen, Angebote sind hinzugekommen, mehrere große Förderprojekte konnten umgesetzt werden. Wie wünschen Sie sich die Zukunft des Vereins.
Bei dem von der Deutschen Fernsehlotterie geförderten Projekt „Initiieren und fördern lebendiger Nachbarschaften“ haben sich eine Reihe spannender Ansätze ergeben. Die wollen wir aufnehmen und ein Stück weiterentwickeln. Wir möchten auch in Zukunft Gelegenheiten schaffen, damit sich Nachbarn kennenlernen, gemeinsam eine nette Zeit erleben, Fremdheit verlieren – eben ein Stück „Wir-Gefühl“ entwickeln.
Seit Ihrem Eintritt in den Ruhestand haben Sie neben Ihrer Vorstandstätigkeit auch Reisevorträge gehalten und hatten damit auch einen ganz unmittelbaren Kontakt zu den Nutzern der Vereinsangebote. Wie war das für Sie?
Das fand ich großartig, hatte ich doch damit erstmalig die Gelegenheit, die Gruppen nicht aus der Vorstandsperspektive, sondern ganz unmittelbar zu erleben. Und das fand ich schon zum Teil überraschend: oft sind es tatsächlich kleine Gemeinschaften, die sich etwas zu sagen haben, die sich einander etwas bedeuten, auch füreinander da sind. Ein gutes Gefühl, zu erleben, dass das, was wir ursprünglich anregen wollten, auch Wirklichkeit geworden ist.
Die teilweise doch recht zeitintensive Vorstandsarbeit fällt nun weg. Doch ganz ohne Engagement kommen Sie doch sicher nicht aus, oder? Wo wollen Sie sich einbringen?
Ich bin ja noch bei der Stiftung Bürger für Leipzig engagiert und freue mich darauf, auch dort einige Projekte, insbesondere als Fotograf, weiter begleiten zu können.
Zur Mitgliederversammlung am 18.06.2025 wurde Frau Saalbach zur neuen Vereinsvorsitzenden gewählt.